15.06.2014

PREISVERLEIHUNG

Lobpreiset

Der Schminkkasten, die Klänge der Band Don Stefano und der Moderator Christian Schröter schaffen für die Verleihung der Thüringer Theaterpreise 2014 eine ganz persönliche Atmosphäre. Hier wird die Preisvergabe an sich, durch die Überreichung vieler Blumensträußchen, zur eigenen Show. Während Frank Grünert, der Vorsitzende des Thüringer Theaterverbandes, Ehrengäste begrüßt, Geldgebern und Unterstützern, Helfern und der Jury dankt, versucht Christian die Dankesblumen zu überreichen. Das Tempo der Adressatennennung und die Zustellung werden zum Verhängnis, wenn das Gesicht dazu nicht bekannt ist. Da wird Herr Milow schnell mal zu Dr. Grisko. Letzterer kommt dann aber doch noch zu seinem Strauß, und wenn ich an dieser Stelle einmal vorgreifen darf, weist er vor dem Verlesen seiner Laudatio darauf hin, dass er eigentlich zwei Sträuße verdiene: für sein Wirken in der Jury und als Vertreter der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Christian schaut unschuldig. Der Spaß geht dann weiter, wenn Grisko in den Schlusszügen der Veranstaltung seinen einen Strauß wiederum Christian vermacht, als Dank für seine Moderatorenkünste. Und nach dem offiziellen Ende spaziert Grisko doch wieder stolz mit Strauß an mir vorbei Richtung Ausgang.

Christian Schröter beblümt die kurz&lang dance company Dresden

Aber zurück zu dem Ablauf der Preisverleihung. Nach den Danksagungen folgen die Laudationes der Juroren. Den Beginn macht Katja Hergenhahn, in Vertretung für Ulrike Lenz, zu der Inszenierung "Chripy Chirpy Cheep Cheep" und gelangt zu der Erkenntnis, diesen Titel auszusprechen sei ziemlich schwer. Für das Gesamtbild gibt es auch hier einen Blumenstrauß und ein wetterfestes Hinweisschild mit der Aufschrift "Kulturschutzgebiet". Es folgt die Inszenierung "Sternenhagel", die Michael-Paul Milow mit wunderbar dramatischer Hörbuchstimme lobt. Angelika Sieburg gibt in ihrer Rede mit farbiger Mimik und Gestik spannende Zusatzinformationen zum Stück "Ausgeleuchtet": Die Halogenlampen, die Jech nutzte, wären 6 Volt und 2,5 Watt stark gewesen. Die "Bahnhofskathedrale" wird von Katja Hergenhahn geehrt und "Dann können wir so was in Zukunft eben nicht mehr machen!" erhält zu ihrem Ensemblepreis durch Stephan Schnell eine besonders poetische Lobeshymne. Zum Abschluss würdigt Dr. Michael Grisko für "Kabale und Liebe", rühmt damit den Hauptpreisträger und macht bei der Gelegenheit auf sein Germanistikstudium aufmerksam.

Bürgermeister Reichl und Dr. Grisko überreichen den Hauptpreis für "Kabale und Liebe"

Danach wird es spannend: Wer wird den Publikumspreis bekommen?
Uuuund der Strauß (und ein weiteres Kulturschutzgebiets-Schild) geht an: art der stadt Gotha!
In einem vorletzten Akt werden die Schilder von allen Nominierten und Preisträgern zusammengepuzzlet. Dabei entsteht das grüne Herz Deutschlands als Landkarte, Thüringen - nur in grau und gelb - ist nun zu sehen und die Theatergruppen aus allen Teilen dieses Bundeslandes stehen gemeinsam auf der Bühne.

(Fast) flächendeckender Kulturschutz für Thüringen

Jetzt sind wir am Ende, noch einzelne Danksagungen ans Basislager, die Dresdener Gastspielgruppe und natürlich Christian, aber die hiermit verbundene Blumenstraußübergabe erwähnte ich ja bereits.
Imke Bachmann